fab fa-facebook

Vegetarismus versus Veganismus

 

Abbildung 1

In Deutschland verzehrt im Durchschnitt jeder Bürger im Laufe seines Lebens 1.094 Tiere, ohne den Einbezug von Fisch oder Meerestieren. Diese Zahl geht jedoch zurück, denn der Kult um alternative Ernährungsweisen, wie Vegetarismus und Veganismus, steigt. Derartige Esskulturen weiten sich bereits zu einem internationalen Trend aus. Vegetarische und vegane Restaurants sind in jeder größeren Stadt zu finden. Es geht nicht mehr nur um Ernährung, sondern auch um Lifestyle. Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten bekennen sich zu diesem Trend, der inzwischen nicht mehr nur auf die Ernährung, sondern auf den gesamten Lebensstil eine Auswirkung hat. 

 

Abbildung 2       Fleisch- und Wurstverzehr in Deutschland bezüglich der Geschlechter und Gegenden

 

Vegetarismus

Ein Vegetarier ernährt sich im Idealfall ausschließlich von pflanzlichen Produkten und den Erzeugnissen lebendiger Tiere.

Veganismus

Ein Veganer ernährt sich weder von toten Lebewesen, noch von tierischen Erzeugnissen. Die Ernährung basiert folglich auf rein pflanzlichen Lebensmitteln. Zudem konsumiert ein Veganer keine kosmetischen oder modischen Produkte, die auf tierischen Mitteln basieren.

  Abbildung 3       Vergleich der Anzahl von Veganern und Vegetariern in verschiedenen Ländern in Prozent

 

Gründe für den Vegetarismus/ Veganismus

Für die Umstellung zu diesen Ernährungsweisen bestehen zahlreiche Gründe. Ein Beweggrund stellt die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit des Konsumenten dar. Die Nahrung wirkt sich blutdrucksenkend aus und gewährleistet zudem eine niedrigere Anfälligkeit bezüglich Herz- oder Krebsleiden. Auch das Ziel eines niedrigeren Körpergewichts stellt einen Anreiz dar.

Neben diesen Argumenten werden auch ökologische Aspekte beachtet, wie die Reduzierung von Treibhausgasen, die durch Massentierhaltung entstehen. Die Verursachung von Gasen durch Tierhaltung beläuft sich momentan auf eine Angabe von 50% der gesamten entstehenden Schadstoffe. Auch die Rodung von Wäldernsowie der hohe Wasserverbrauch kann durch eine Umstellung zum Vegetarismus/ Veganismus eingedämmt werden. Eine weitere Ursachenquelle sind die ethischen Gründe. Die grundsätzliche Ablehnung von Massentierhaltung oder sonstiger Tiermisshandlung sowie eine Abneigung gegen die unnötige Tötung von Tieren sind Aspekte, die vor allem zu einer veganen Ernährung anregen. Auch alle weiteren Gründe sind bei einem Veganer meist in größerem Bewusstsein bedacht.

Doch es gibt auch „unfreiwillige“ Gründe zu einer anderen Ernährungsweise. Religiöse Gründe beispielsweise sorgen für den Verzicht von bestimmten Lebensmitteln. Zudem kann eine fleischlose Ernährung auch auf Armut oder simplen Ekel vor diesen Produkten zurückzuführen sein.

 

Abbildung 4       Vergleich der Bedeutung von unterschiedlichen Gründen zum Vegetarismus nach Geschlecht

 

 

Auswirkungen aufgrund der genannten Ernährungsweisen

Bei vegetarischer Lebensweise treten Mangelerscheinungen bei einer bewussten und abwechslungsreichen Ernährung grundsätzlich nicht auf. Veganer sehen sich mit einem Mangel an B12 konfrontiert und müssen deswegen zusätzliche Präparate einnehmen. B12 hilft bei der Zellteilung und Bildung von roten Blutkörperchen und ist fast ausschließlich in tierischen Produkten zu finden. Bei einem zu geringen B12 Wert können zum Beispiel Blutarmut, Verdauungsstörungen, sowie Nervenschäden die Folge sein. Zudem sollte auf den Vitamin D Gehalt geachtet werden. Vitamin D unterstützt die Aufnahme von Kalzium. Dieser Wert jedoch gründet auf die individuelle Ernährung und den wechselnden Jahreszeiten. Auch der Gehalt von Iod, Eiweiß und Eisen kann problematisch werden, weshalb die Ernährung abwechslungsreich ausfallen muss, um all diese wichtigen Zusatzstoffe aufzunehmen.

 

Abwägen von Vegetarismus und Veganismus

Inwieweit man bereit ist seine Ernährung umzustellen und für welche Gründe basiert auf individuellen Ansichten. Grundsätzlich kann geraten werden, dass eine fleischlose Ernährung, wenn auch nicht konsequent gelebt, keine großen Nachteile mit sich bringt. Der Veganismus fordert schlichtweg mehr Disziplin und auch Bereitwilligkeit im Bezug darauf, die gesamte Lebensweise zu verändern und jahrelange Gewohnheiten zu durchbrechen. Ein sofortiger Umstieg zum Veganismus ist nicht ratsam, sondern sollte eher Schrittweise erfolgen.

 

Aktualität des Themas in Deutschland

Der Siegeszug alternativer Ernährungsformen ist aufgrund der steigenden Brisanz des Themas nicht mehr aufzuhalten. In Deutschland sind bereits 8,2 Millionen Menschen Vegetarier oder Veganer, wobei die Tendenz eindeutig steigend ist. Neben den hier genannten, wohl bekanntesten, Ernährungsgruppen gibt es noch viele weitere Untergruppen. Insgesamt werden diese Minderheiten immer bedeutender und auch in der Politik wird das Thema Vegetarismus/Veganismus aufgegriffen. Die Rede ist vom „Veggie-Day“. Diese Debatte ist in ganz Deutschland geführt worden. Vor allem die Partei „Die Grünen“ hat sich für diese Idee seit 2010 engagiert und sie an die Öffentlichkeit gebracht. In vielen Firmenkantinen hat der vegetarische Donnerstag Anklang gefunden und wurde sogleich umgesetzt. Doch es gab auch Gegner dieses Programms, die eine zwanghafte Umstellung der Ernährung nicht als sinnvoll oder hilfreich ansehen. Auch wenn diese Thematik mittlerweile wieder ein wenig in den Hintergrund gerückt ist und bisher aufgrund der negativen Aspekte nicht konsequent durchgeführt werden konnte, hat sie die Bundesbürger zum Nachdenken angeregt und die Vorteile einer fleischlosen Ernährung offengelegt.

Obgleich eine vegane Ernährung in kleinen Städten wie Amberg sicherlich schwieriger durchzuführen ist als in Metropolen, wird es mit der Zeit immer einfacher. Vegetarische beziehungsweise vegane Ernährung wird geradezu kultiviert und missioniert. In vielen Schulkantinen, wie auch am Max-Reger-Gymnasium Amberg, wird bereits seit langer Zeit jeden Tag ein fleischloses Mahl angeboten. Das Angebot wird dankbar angenommen, wenn man auch nicht davon ausgehen kann, dass diese Bewegung bereits so weit fortgeschritten ist, um ein Viertel oder gar eine Mehrheit der Schüler auszumachen. Auch wenn viele Schüler sich nicht dauerhaft von vegetarischer Kost ernähren, so sinkt der Fleischkonsum trotzdem merklich und unterstützt die Chance auf eine gesündere, ethisch engagiertere und ökologisch wertvollere Welt!

 

Fragen

  1. Welche Nachteile bestehen bei einer veganen Ernährung?
  2. Welche Partei setzt sich besonders für eine fleischlose Ernährung ein?
  3. Welche Gründe sprechen gegen einen sofortigen Wechsel von einer Ernährung mit tierischen Produkten zum Veganismus?

 

Quellen des Textes:

 Vegetarismus

http://www.zeit.de/2010/33/Vegetarismus-Essay

http://www.ernaehrung.de/tipps/Vegetarismus/vegetarismus10.php

http://www.vital.de/essen/vegetarisch-gesund/artikel/interview-vegetarismus-in-deutschland

http://www.gruene.de/fileadmin/user_upload/Beschluesse/Ernaehrung-Veggie-Day-Beschluss-BDK-Freiburg-11-2010.pdf

Veganismus

http://www.peta.de/warumvegan/

http://veganismus.de/

http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2013-10/veganismus-gesundheit-faq

http://www.vitaminb12.de/mangel/symptome/

 

Quellen der Bilder:

Abbildung 1:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/32/Carrots_of_many_colors.jpg, gemeinfrei

Abbildung 2:

https://www.flickr.com/photos/boellstiftung/8368165162/?rb=1, CC-BY-SA Heinrich-Böll-Stiftung, BUND, Le Monde diplomatique

Abbildung 3:

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/261627/umfrage/anteil-von-vegetariern-und-veganern-an-der-bevoelkerung-ausgewaehlter-laender-weltweit/

Abbildung 4:

http://www.gesuenderleben.org/wp-content/uploads/2011/01/gruende-fuer-vegetarismus.jpg

 

Melissa Martin, Lia Haberland, Sophie Liebl

 

Unsere Kooperationspartner

  eco schools rgb germany