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P-Seminar Deutsch

Das Max-Reger-Gymnasium beteiligt sich seit nunmehr 16 Jahren an dem ebenso lang stattfindenden bundesweiten Wettbewerb „Jugend-debattiert“ und ist damit von Anfang an dabei. Aufgabe des diesjährigen  P-Seminars Deutsch, das diesen Wettbewerb in seinen verschiedenen Facetten zum Thema hatte, war es unter anderem, ehemalige erfolgreiche Debattanten der Schule in Bezug auf ihre Erfahrungen mit der Teilnahme an dem Wettbewerb zu befragen. Insgesamt wurden sieben Ehemalige eingeladen, die zumindest die bayerische Qualifikationsebene erstreiten konnten. Immerhin waren auch zwei Schülerinnen dabei, die es bis nach Berlin geschafft hatten, nämlich Hanna-Sophie Aures und Tanja Mascha, wobei letztere sogar ins Bundesfinale gekommen war und hier einen großartigen dritten Platz erreichen konnte. Mit dieser Platzierung wurde sie in ein Alumni-Programm aufgenommen und wurde auf ihrem weiteren Lebensweg  immer wieder von der Hertie-Stiftung, die den Wettbewerb finanziert, unterstützt.

 

Es herrschte zwar Einigkeit darüber, dass ihre Erfahrungen mit dem „Jugend-debattiert-Format“ die Interviewten nicht vordergründig in ihrer Berufswahl beeinflusst hätten, sich allerdings ihr Sprachvermögen erheblich verbessert habe. Das hätte ihnen bereits in verschiedensten Lebensbereichen große Vorteile verschafft. Alle Gesprächspartner bestätigten, dass ihnen "Jugend debattiert" zu mehr Sicherheit, verbesserter Ausdrucksfähigkeit sowie stärkerem Zuhörvermögen verholfen habe.

Auf die Frage nach dem Stellenwert verbaler Kommunikation in unserer Gesellschaft brachte Christian Emmel seine Ansicht zum Ausdruck, dass unsere Kommunikation durch soziale Medien immer stärker auf das Schriftliche verlagert würde. Dadurch gingen allerdings so wichtige Bestandteile wie Mimik, Gestik oder Blickkontakt verloren, ebenso wie die beim persönlichen Gespräch notwendige Spontanität. Daher findet er "Jugend debattiert" gut, da es eine Rückkehr zu mehr Mensch-zu-Mensch-Kommunikation bedeute.

Eine regelmäßige mündliche Deutschschulaufgabe nach dem Modell von "Jugend debattiert" sieht besonders Anna Sturm als wichtig an, da in vielen Berufsfeldern die Ausdrucksfähigkeit und eine klare Darlegung des eigenen Standpunkts sehr wichtig seien. Die Furcht, die viele Schüler vor dem Sprechen vor Publikum haben, werde durch die Vorbereitung im Unterricht verringert. Zudem sei Milena Täschner zufolge die mündliche Komponente des Deutschen im späteren Berufsleben viel wichtiger als die literarisch-schriftliche, die derzeit hauptsächlich gefördert und gefordert wird. Patrick Reitinger, der sich inzwischen politisch engagiert, hob hervor, dass das „Jugend-Debattier-Modell“ ihn in der politischen Auseinandersetzung sehr geholfen habe, da man sich hierbei sachlich mit beiden konträren Standpunkten auseinandersetzen müsse. Allerdings wurden auf Nachfrage auch einige Kritikpunkte von den Ehemaligen geäußert. Basti Wild nannte in diesem Zusammenhang sich immer wieder  wiederholende Themen und die Tatsache, dass man auf einem Standpunkt beharren müsse und Kompromisse nicht gewollt seien. Besonders überzeugend aber war, dass die beiden erfolgreichsten Debattantinnen Hannah-Sophie Aures und Tanja Mascha tatsächlich ein Studium gewählt hatten, in dem die sprachlichen Fähigkeiten wichtige Voraussetzungen sind, Tanja Mascha Kommunikationswissenschaften und Hannah-Sophie Aures Jura. Beide betonten, dass Ihnen die Begegnung mit „Jugend debattiert“ und seiner Argumentationsstruktur in ihrem Studium sehr geholfen hatte, vor allem auch bei mündlichen Prüfungen, da sie diese für viele als sehr unangenehm empfundene Situation schon gewohnt waren.

 Bei dieser Debattenform äußern sich jeweils vier Jugendliche zu aktuellen politischen und schulischen Streitfragen. Jeder erhält zunächst zwei Minuten ungestörte Redezeit, in der er seine Position – pro oder contra – darlegt. Es folgen zwölf Minuten freie Aussprache. Für ein Schlusswort steht jedem Teilnehmer eine Minute zur Verfügung. Bewertet werden dabei vier Kategorien, nämlich Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft.

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